COVID-19 hat allen Lebensbereichen übel mitgespielt. Auch viele Unternehmen mussten sich neu strukturieren und hatten mit Herausforderungen zu kämpfen: beispielsweise die gesamte Belegschaft im Home Office unterzubringen oder dahingehend gewisse Vorgänge zu digitalisieren. Dass die Employer Brand nicht im Fokus steht, ist verständlich, aber nicht ratsam. Denn gerade in Krisenzeiten kann ein Unternehmen Stärke und Authentizität beweisen, sich von Wettbewerbern abheben und seinen MitarbeiterInnen sowie potentiellen KandidatInnen Sicherheit demonstrieren.
Was ist gemeint, wenn man von Arbeitgebermarke spricht?
Unter Employer Branding ist eine Marketing-Strategie zu verstehen, die vor allem aus dem Personalmarketing kommt. Um qualifizierte MitarbeiterInnen zu rekrutieren, wird durch eine gut platzierte und starke Marke eine ähnliche Strategie wie bei der Kundengewinnung verfolgt. Dahingehend arbeiten Personalmarketing und Employer Brand Hand in Hand, sind jedoch nicht zu verwechseln. So geht das Personalmarketing operativ, die Employer Brand strategisch vor. Es geht darum, qualifiziertes Personal nicht nur zu erreichen ━ wie im Personalmarketing ━ sondern auch mit einer starken Botschaft zu überzeugen.
Employer Value Proposition im Fokus ━ Was macht das Unternehmen aus?
Entscheidend, um sich gezielt auf dem Arbeitgebermarkt zu platzieren, ist das Werteversprechen des Unternehmens: Was zeichnet das eigene Unternehmen aus? Worin liegt die Besonderheit gegenüber anderen Unternehmen? Wie können sich zukünftige Bewerber mit dem Unternehmen identifizieren? Bei der sogenannten EVP steht insbesondere die Zielgruppenanalyse im Fokus. Auch ist bei interessierten Bewerbern längst nicht mehr nur das Gehalt entscheidend, sondern eben auch die Werte und Benefits des zukünftigen Arbeitgebers. Die allgemeine Unternehmenskultur, die Karrierechancen, die Arbeitsumgebung, Fortbildungsmöglichkeiten oder nette Nebensächlichkeiten wie Kaffee, Obst oder Kaltgetränke können Einfluss auf die Entscheidung nehmen.
Tie it to a goal!
Die Ziele der Employer Brand richten sich nicht lediglich nach außen, sondern ebenso nach innen. Extern steht das Personal-Recruiting im Fokus, doch auch die inneren Werte zählen: Es geht auch darum, zufriedene MitarbeiterInnen zu halten. Besonders in schweren Zeiten entscheidet sich, ob das Unternehmen eines für die Zukunft oder eines ist, das Mitarbeiter „abwirft“, um Kosten zu sparen.
A vision without a strategy remains an illusion
Ohne die richtige Strategie kommt auch das Ausarbeiten der eigenen Employer Brand nicht aus. Neben der Frage, was das Unternehmen ausmacht, ist danach ein geeigneter Kommunikationsplan unerlässlich. Was muss wie an welche Zielgruppe herangetragen werden? Auch ist die Wahl der Kontaktpunkte entscheidend. Wird die gewünschte Zielgruppe eher über Karriereseiten wie Xing oder LinkedIn erreicht oder sind Online-Medien, Social-Media oder gezielte Events wie Karrieremessen der bessere Weg? Gerade über die Social-Media-Kanäle sollte der Fokus auf einer gewissen Regelmäßigkeit hinsichtlich neuen Contents gelegt werden, um immer wieder aktualisiert Aufmerksamkeit zu erzielen. Im Optimalfall erntet das Unternehmen, was es zuvor gesät hat: Qualifizierte Mitarbeiter. Nun gilt es, diese MitarbeiterInnen zu halten, indem kontinuierlich am Arbeitgeber-Image gearbeitet wird, die MitarbeiterInnen über ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz befragt oder die angebotenen Benefits erweitert werden.
Am Ende ist die Ausarbeitung und stetige Optimierung der Arbeitgebermarke nie fruchtlos, sondern immer und egal wann ein gutes Investment.